Pressemitteilung
Interdisziplinär für das Kulturerbe: Fachhochschule Potsdam vertieft Hochschulpartnerschaft mit Usbekistan

Die Fachhochschule Potsdam (FHP) setzt ihre über zwei Jahrzehnte währende Zusammenarbeit mit Partnerhochschulen in Usbekistan fort – getragen von einem gemeinsamen Engagement für den Erhalt des gebauten Weltkulturerbes. Unter dem Titel „Interdisziplinär am Denkmal 2.0“ ist am Freitag, den 25. April, eine Delegation der Fachhochschule zu einer fünftägigen Reise nach Tashkent, Samarkand und Bukhara aufgebrochen. Ziel ist die Vorbereitung der nächsten Usbekisch-Deutschen akademischen Sommerschule im September 2025. Das Projekt wird durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert.
Im Zentrum der Sommerschule stehen rund 40 Studierende – darunter zwölf der Fachhochschule Potsdam –, die unter Anleitung internationaler Lehrender gemeinsam Konzepte zur Erhaltung und Weiterentwicklung historischer Stadtquartiere (Mahallas) im Kontext von UNESCO-Weltkulturerbestätten erarbeiten. Die Sommerschule wird interdisziplinär ausgerichtet und umfasst Perspektiven aus Architektur, Stadtplanung, Bauingenieurwesen, Denkmalpflege und Sozialwissenschaften. Im Rahmen der aktuellen Reise soll unter anderem der geeignete Standort für die diesjährige Sommerschule identifiziert werden.
Wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Nachhaltigkeitsperspektive
Ein zentrales Element des Projekts ist das begleitende Online-Seminar auf der Lernplattform Moodle, koordiniert von Dr. Marit Cremer, die zuvor im P3-Dual-Programm der FHP tätig war. Das Seminar, das Studierenden aller beteiligten Hochschulen offensteht, vermittelt theoretische Grundlagen der sozialen Stadtentwicklung – unter anderem durch Beiträge von Prof. Dr.-Ing. Michael Prytula, Forschungsprofessor für ressourcenoptimiertes und klimaangepasstes Bauen an der FHP.
Neben der konkreten Vorbereitung der Sommerschule nutzt die Delegation die Reise auch zur Abstimmung weiterer gemeinsamer Projektideen für die Zeit ab 2027. Die usbekischen Partner äußerten dabei besonderes Interesse an einer stärkeren Berücksichtigung von Erdbebensicherheit im Bereich historischer Bauten. Denkbar sei, diesem Aspekt bereits bei der nächsten Netzwerk-Konferenz im Herbst 2026 in Potsdam ein thematisches Gewicht zu verleihen.
Delegation der Fachhochschule Potsdam:
Prof. Dr.-Ing. Jörg Röder
Professor für Bauwerkserhaltung, Bauen im Bestand und Holzbau und Vorsitzender des Senats der Fachhochschule Potsdam
Lisa Hock, M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Bauingenieurwesen
Prof. Dr. Steffen Laue
Professor der Naturwissenschaften im Studiengang Konservierung und Restaurierung im Fachbereich STADT|BAU|KULTUR
Prof. Dr.-Ing. André Brendike
Professor für Statik, Pro-Dekan des Fachbereichs Bauingenieurwesen
Vertreter beim Fachbereichstag Bauingenieurwesen und Umweltingenieurwesen
Volker Bley Ass. jur.
Hochschulpolitische und -rechtliche Beratung
Partnerhochschulen in Usbekistan:
- Tashkent University of Architecture and Civil Engineering
- Samarkand State University of Architecture and Civil Engineering
- Samarkand State University
- Bukhara Engineering Technological Institute
- Bukhara State University
Die langfristige Kooperation zeigt bereits sichtbare Wirkung: Zahlreiche Lehrende auf usbekischer Seite haben in der Vergangenheit selbst an Summer Schools in Potsdam teilgenommen oder Forschungsaufenthalte dort absolviert. Gemeinsam arbeiten die Partner heute an einer praxisnahen und nachhaltigen Hochschulbildung, die sich an den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen orientiert.
Diese Zusammenarbeit findet auch vor dem Hintergrund wachsender geopolitischer Bedeutung Zentralasiens statt – wie zuletzt durch den EU-Zentralasien-Gipfel im April 2025 unterstrichen.